Ausstellungen
Kurzinfo: Besuch der Ausstellungen, Öffnungszeiten, Onboarding, Überblick Content
Der Erste Weltkrieg im Spiegel lokaler Medien
Kiel im Krieg
Der Erste Weltkrieg im Spiegel lokaler Medien
Allein das Lesen der Titelseiten verschiedener Tageszeitungen von den Tagen rund um den Ausbruch des Ersten Weltkriegs ist eine spannende Lektüre: So gab es auch deutliche Stimmen die mahnten, diesen Krieg nicht zu führen - man hatte Angst vor den Entwicklungen. Für die 7. Folge der Ausstellungen des Verein Mahnmal Kilian zu diesem vierjährigen Krieg wurden die lokalen Medien aus dem Raum Kiel ausgewertet und unter verschiedenen Themen betrachtet, etwa zum Ausbruch des Krieges, zur Skagerrakschlacht oder zum Ende mit dem Aufstand der Matrosen und Arbeiter in Kiel.
Die Ausstellung wurde erarbeitet von Studierenden der Christian-Albrechts-Universität Kiel im Seminar: "Krieg in Kiel", Leitung: Knut-Hinrik Kollex M.A.. Sie ist ein Kooperationsprojekt des Historischen Seminars der CAU Kiel und des Vereins Mahnmal Kilian e.V. und ist Teil VII. der Reihe "100 Jahre Erster Weltkrieg", die der Verein von 2014 bis 2018 halbjährlich mit einem anderen Thema im Flandernbunker beleuchtet.
Ein Kooperationsprojekt des Historischen Seminars der CAU und des Vereins Mahnmal Kilian.
Das Vorhaben wurde durch den PerLe-Fonds für Lehrinnovation aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL17068 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
Nawodo
Manuel Zint, Arrangeur nachvollziehbarer Parallelwirklichkeiten, zeigt in dieser Ausstellungdas Schicksal der Südseeinsel Nawodo. Während des ersten Weltkriegs zerstörte ein deutsches Expeditionskorps die Stadt Nawodo auf der gleichnamigen Südseeinsel – heute Nauru. Ausgehend von dieser Begebenheit spannt die Ausstellung einen Bogen vom Verlust des Paradieses über die Nachfolgende Gedenkkultur bis in die gegenwärtigen (inhumanen) Zustände der Ressourcen- und Flüchtlingspolitik der Industrienationen. In der Ausstellung werden die Phänomene von Deutungshoheit und Inszenierung behandelt; die ausgedachte Geschichte im Sinne einer fiktiven künstlerischen Feldforschung untersucht, interpretiert und angeordnet. Das daraus resultierende System fordert den Betrachter zur Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur und Selbstwahrnehmung auf.
Besucherstimmen:
Wunderbare Ausstellung, an Tiefgründigkeit kaum zu überbieten! Trotz der Vielschichtigkeit und Ernsthaftigkeit der zugrunde liegenden Themen Krieg, Flüchtlingsmisere und Fake-Nachrichten, sah ich nie so viele amüsierte Gesichter in einer Ausstellung. Unbedingt zu empfehlen! Hoffe sehr, dass Manuel Zint die entsprechende Aufmerksamkeit dafür erhält.
Grænzeland
Die
Ausstellung durch den FFKK soll Zeugnis friedlichen und
freundschaftlichen, aktiven künstlerischen Schaffens über Parteien und
Grenzen hinweg liefern. Sie versteht sich in diesem Sinne als
grenzüberschreitendes aktuelles Zeitdokument mit brisanter Vergangenheit,
verliefen die Grenzen doch einmal bei Altona (ca.1630) und Lübeck, aber
auch am nördlichen Rand Nordschleswigs. Die einzelnen Arbeiten
sollten den Aspekt dänische/deutsche Minderheiten enthalten und/oder
Aspekte von Grenze sichtbar thematisieren. Die aktuelle politische
Situation wirft wieder ganz neues Licht auf das Thema GRÆNZE LAND,
und wir wissen noch nicht, wie die Lage sich bis zur Ausstellungseröffnung
entwickeln wird.
Die bereits im Juli jurierte Ausstellung wird vielfältige Exponate von
36 deutschen und dänischen Künstlern
und Künstlerinnen auf der Wanderung hin und
her über die Grenze durch deutsche und dänische Städte im Norden vorstellen.
Vier Ausstellungsorte mit sehr unterschiedlichem Charakter nördlich und südlich der Grenze haben wir als Partner gewonnen und werden dort die Ausstellungsstücke mit einem je nach Ort geeigneten Begleitprogramm darbieten.
GRÆNZE LAND Der Titel ist ein Sprachspiel, eine Mischung aus deutscher und dänischer Sprache (Grenzland und Grænseland), die damit das Verbindende und für alle Verständliche trotz der kleinen Unterschiede bereits beinhaltet….
Die Künstler:
- Die dänisch/deutsche Jury hat 36 Künstler von beiden Seiten der Grenze ausgewählt. Mehr als 60 Installationen, Gemälde, Fotografische Arbeiten, Texte und Skulpturen werden an den Ausstellungsorten präsentiert. 36 Künstler/innen aus Deutschland und Dänemark haben auf sehr
- unterschiedlichen Wegen die Vergangenheit ihres Landes ausgelotet, sich
- angenähert, Grenzen erlebt, den Nachklang von Jahrhunderten wahrgenommen, alte Vorurteile überwunden, das Andere respektiert:
- Grenzenerfahrungen verbinden alle...
Gefangen im Krieg
- Muslimiche Gefangene in Deutschland, Deutsche Gefangene in Japan -
Acht Millionen Soldaten gerieten im Ersten Weltkrieg in Gefangenschaft. Die Ausstellung zeigt zwei besondere Beispiele: die Gefangenenlager für Muslime in Deutschland und die japanischen Lager für die Besatzung des deutschen »Schutzgebiets« Kiautschou in China.
Kunsthistorikerin Eva-Maria Karpf stieß auf das Thema bei ihren Recherchen zu dem Kieler Architekten Johann Theede (1876-1934). Er war im Ersten Weltkrieg als Wachsoldat in einem Gefangenenlager bei Berlin im Einsatz. Dort wurden muslimische Soldaten aus dem britischen, französischen und russischen Heer in zwei Lagern zusammengezogen, um sie für die deutsche Seite zu gewinnen – das Osmanische Reich war ja ein Bündnispartner Deutschlands. In einem der beiden Lager entstand die erste religiös genutzte Moschee auf deutschem Boden.
Peter Janocha, ehemaliger Vorsitzender der Deutsch-Japanischen Gesellschaft, hat das Schicksal schleswig-holsteinischer Soldaten in Tsingtau (heutiger Name Qingdao) recherchiert. 1897 hatte Deutschland China zur Überlassung der Region Kiatschou als Schutzgebiet gezwungen. Bei Beginn des Ersten Weltkriegs besetzte Japan die Kolonie und internierte die Soldaten in Japan, wo sie zum Teil behelfsmäßig in Tempeln untergebracht waren. Peter Janocha hat eine Vielzahl von Fotos, Tagebüchern und Dokumenten, die den Alltag in japanischer Gefangenschaft schildern.
Ausstellung: "Bunker-Bomben-Menschen"
Die Ausstellung "Bunker-Bomben-Menschen" kann auch im Anschluss an die Führungen zur deutschen und Kieler Kriegsgeschichte an jedem ersten Sonntag im Monat (außer Januar) besucht werden.
Es ist das traurigste Kapitel Deutscher Geschichte: Der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg. Zum Zweck der Friedensförderung und Völkerverständigung arbeitet der Verein Mahnmal Kilian mit den Facetten dieser Geschichte. Als wichtigster Ort des Diskurses dafür dient der Flandernbunker - ein historisches Relikt aus jener Zeit. Es ist ein zwiespältiges Objekt, weil es zugleich dem Führen des Krieges diente und den Menschen der Kriegshafenstadt Kiel Schutz vor den alliierten Gegnern bot. Es ist naheliegend, einen Bunker zu nutzen, um das Erleben des Krieges in Kiel nachvollziehbar zu machen. Daher wurde die erste Ausstellung aus dem reichhaltigen Material des Kriegszeugenprojektes unter dem Motto "Bunker-Bomben-Menschen" zusammengestellt. Über 300 Menschen aus Kiel und Umgebung hat das Kriegs- zeugenprojekt zu ihren Erlebnissen während der Kriegszeit befragt. Aus diesen Berichten wurden Textpassagen ausgewählt, die speziell das gewählte Ausstellungsthema beleuchten. Dazu zählen Themen wie Kriegsbeginn, Bunker in Kiel, Luftangriffe, Leben mit dem Alarm, Schulalltag und Kinderlandverschickung, Zwangsarbeit, Arbeitserziehungslager Nordmark, Kriegsende.