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Zwei Lesungen zum Ukraine-Konflikt

Zwei Lesungen zum Ukraine-Konflikt im Flandernbunker

Anlässlich des andauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine veranstaltet der Verein Mahnmal Kilian am 21. und am 30. April Lesungen im Flandernbunker.

30. April: Nachmittags-Lesung gegen den Krieg mit Marlies Jensen-Leier und Ute M. Pfeiffer

„Keine Zeit für Krieg !“ sagen die Autorinnen Marlies Jensen-Leier und Ute M. Pfeiffer und erinnern: „Wir haben längst vergessen, uns an den Lebensgrundlagen auf unserem Planeten zu orientieren. Inzwischen befinden wir uns in einer beispiellosen klimatischen und ökologischen Dramatik. Die fortschreitenden menschengemachten globalen Klimaauswüchse sind zum existenziellen Risiko für alles Leben herangewachsen. Wir haben Massenmigration und Pandemie. Wir haben ökonomische und politische Instabilität. Wir haben weder Zeit noch Geld für Hochrüstung und Krieg! Aber seit dem 24. Februar verwüsten Putin und seine Gefolgsleute eines der Wawilowschen Zentren, eine der fruchtbarsten Regionen unseres Planeten, die Ukraine.“

Daher lesen Marlies Jensen-Leier und Ute M. Pfeiffer am Sonnabend-Nachmittag, den 30. April, im Flandernbunker eigene und andere Texte zu „JETZT“. Musikalisch werden sie begleitet von Christoph Lange am Knopfakkordeon.

www.ge-dichte.de

Die Lesung beginnt um 16 Uhr im Flandernbunker, Kiellinie 249. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden gebeten.

Fotos: 3- Marlies Jensen-Leier (Foto Jens Rönnau). 4-Ute M.Pfeiffer (Foto: Ute M.Pfeiffer)

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21. April: Lesung aus Wassili Grossmanns „Leben und Schicksal“

Im März dieses Jahres schrieb der Kieler Marinehistoriker und Kommunalpolitiker Dieter Hartwig an die russische Botschaft in Berlin: „Sehr geehrte Damen und Herren, warum tun Ihre Soldaten den ukrainischen Brüdern und Schwestern genau jene Schrecklichkeiten an, die deutsche Soldaten der russischen und ukrainischen Bevölkerung (und weiteren!) im Zweiten Weltkrieg antaten? Die Parallele zwischen dem, was ich in "Leben und Schicksal" (Wassili Grossmann) lese und heute aus Zeitungen/Medien erfahre, ist allzu deutlich und schrecklich.“ Hartwig verurteilt „Putins Krieg“ gegen die Ukraine deutlich, wendet sich aber zugleich entschieden gegen eine jüngst zunehmende „Russen- und Russland-Phobie“. Empathie aber auch Verständnis für „Russland heute“ könne die Lektüre russischer Literatur vermitteln, z. B. „Stalingrad“ von Wassili Grossmann (1905-1964) oder eben „Leben und Schicksal“, erklärt Hartwig. Daher wird er am kommenden Donnerstag, den 21. April, aus diesem 1.000 Seiten starken Buch einige Passagen lesen. Auch einen Grossmann-Brief an Nikita Chruschtschow und das Nachwort des Osteuropahistorikers Jochen Hellbeck wird er dabei einbeziehen. Der sowjetische Schriftsteller und Journalist Wassili Grossmann (1905 – 1964) war jüdischer Herkunft und wurde in der heutigen Ukraine geboren. Er geißelt in seinen Werken nicht nur die nationalsozialistische Barbarei, sondern auch jene des Stalinismus. Sein Buch war in der Sowjetunion verboten und wurde dort erst 1988 posthum veröffentlicht.

Die Lesung beginnt um 19 Uhr im Flandernbunker, Kiellinie 249. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden gebeten.

Fotos: 1- Gedenktafel für Wassili Grossmann in Donezk (Foto: Andrew Butko, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons).
2- Dr. Dieter Hartwig (Foto Jens Rönnau).

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