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Musik-Vortrag Mariem Hassan / Westsahara

„Mariem Hassan. Die unbeugsame Stimme (der Westsahara)

Vortrag mit Musik-Videos von Zazie Schubert-Wurr und Manuel Dominguez Sanz

Ein Deutsch-Spanisches Paar engagiert sich seit Jahrzehnten für Gerechtigkeit. Während Zazie Schubert-Wurr in Kiel schon 1997 im Gästehaus der Landesregierung einen Kongress der Sinti und Roma Europas organisierte, brachte Manuel Dominguez Sanz in Spanien Hunderte Schallplatten und CDs mit Weltmusik heraus - insbesondere von Mariem Hassan (1958-2015), der "unbeugsamen Stimme der Westsahara", die für ihr bis heute vertriebenes Volk der Sahrauis auf die Bühne ging.

Am Sonnabend, den 20. November um 16 Uhr werden Zazie Schubert-Wurr und Manuel Dominguez Sanz im Rahmen des Thespis-Monodramafestivals in einem Vortrag mit Musikfilmen und Informationen an Mariem Hassan erinnern - und damit auch an jenen europäisch-afrikanischen Völkerrechtsbruch. Sie haben diese Sängerin bis zu ihrem Tod weltweit begleitet und ihre Musik sowie ihre Themen publik gemacht, auch in Filmen und einem unlängst erschienenen Buch.

Weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit sind die nunmehr fast vierzig Jahre andauernden Geschehnisse in der Westsahara: Das Nomadenvolk der Sahrauis wurde vertrieben um insbesondere die reichen Phosphat- und Fischvorkommen ihrer Gebiete ausbeuten zu können. Kurz wurde das Land ins Licht gerückt während der Genfer Gespräche im März 2019. Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler hat als Sonderbeauftragter des UNO-Generalsekretärs die Diskussionen zwischen den Sahraui, Marokko und Spanien über die Zukunft des sahrauischen Staates wieder aufgenommen. Nur: eine Lösung des Konfliktes ist nicht in Sicht. Umso wichtiger sind Veröffentlichungen, die die Westsahara mit ihren wechselvollen, von Besatzung und Vertreibung geprägten Phasen immer wieder ins Gedächtnis rufen.

Das Autorenduo Manuel Dominguez und Zazie Schubert-Wurr erzählt in ihrem Buch wie auch im Vortrag im Flandernbunker mit Sorgfalt und Engagement die Geschichte der Begegnungen mit der Musikerin Mariem Hassan. Es beginnt 1997 und lässt die Jahre bis 2015 Revue passieren. Die Texterin, Musikerin und Sängerin mit ihren Liedern, die traditionellen Wurzeln und die Weiterentwicklung ihrer Musik stehen dabei im Mittelpunkt.

Zazie Schubert-Wurr, diplomierte Sozialpädagogin, lebte lange in Kiel, wo sie sich insbesondere für die Rechte der Sinti und Roma engagierte. Sie organisierte 1991 das erste internationale Sinti-Roma-Musikfestival in Schleswig-Holstein, 1997 im Gästehaus der Landesregierung einen Kongress der Sinti und Roma Europas, 2000 brachte sie zu diesem Thema das Buch "Newo Ziro - Neue Zeit ?" heraus, kam in Kontakt mit dem berühmten Flamenco-Tänzer El Farruco und seiner Familie. Seit vielen Jahren arbeitet sie dabei mit Manuel Dominguez Sanz zusammen. Domingues, der zunächst als Architekt und Stadtplaner in Madrid arbeitete, hatte als Student für Monate im Gefängnis gesessen, weil er gegen die Franco-Diktatur aktiv gewesen war. Er arbeitete als Journalist, Musikredakteur im Rundfunk und Herausgegber von Zeitschriften. Mit der Phonographischen Gesellschaft Spaniens veröffentlichte er über 300 Schallplatten. Mit seinem Projekt NEBENEGRA veröffentlichte er über 100 CDs mit Weltmusik. Die Sängerin Mariem Hassan spielt darin eine Hauptrolle. Mit ihr haben Manuel Dominguez Sanz und Zazie Schubert-Wurr die Welt bereist, Tonträger, Filme und ein Buch über sie herausgebracht.

Anmeldung und weitere Informationen unter: www.mahnmalkilian.de .

Eintritt frei, Spende erbeten.

Reservierungen im Flandernbunker unter info@Kriegszeugen.de oder Telefon 0431 – 260 630 9

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