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Lesung: Ein Buch gegen das Vergessen

Michael Legband liest am 12. Mai im Kieler Flandernbunker

Ein Buch gegen das Vergessen - für das Erinnern

Das Mahnmal in Itzehoe ist das erste Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Nordeuropa – 1946 gestiftet von einem jüdischen Überlebenden des Holocaust: Gyula Trebitsch, der später als Film- und Fernsehproduzent berühmt wurde. Doch die Bürger der Stadt demontierten das Denkmal und stellten es an einen unbedeutenden Ort. Erst 1995 sorgte eine Initiative für eine Neuaufstellung am alten Platz. Maßgeblich beteiligt war der Journalist Michael Legband, der dort seitdem mit einer kleinen Gruppe Gedenkveranstaltungen organisiert. Jetzt hat er sein zweites Buch über die Geschichte des Mahnmals herausgebracht. Am Donnerstag, den 12. Mai wird er es um 19 Uhr im Kieler Flandernbunker vorstellen und daraus lesen.

„Das Mahnmal - 75 Jahre gegen das Vergessen“ lautet der Titel des umfangreichen Bandes, zu dem auch weitere Autoren Beiträge verfasst haben . Legband dokumentiert in seinem ebenso repräsentativen wie persönlichen Buch die bewegte und bewegende Geschichte des ersten Mahnmals für die Opfer des Nationalsozialismus in Nordeuropa. Der damals in Itzehoe lebende Gyula Trebitsch hatte mehrere Konzentrationslager knapp überlebt und begann nach seiner Genesung als Kinopächter eine neue Existenz aufzubauen. Er wurde später berühmt als legendärer Film- und Fernsehproduzent (u.a. Des Teufels General, Begründer Studio Hamburg). Entworfen hat das frühe Gedenkensemble der in den Nationalsozialismus verstrickte Architekt Fritz Höger (u.a. Weltkulturerbe Chilehaus, Hamburg). Der Autor portraitiert diese so unterschiedlichen Persönlichkeiten und hat mehr als hundert Veranstaltungen seit 1946 dokumentiert und analysiert. Der Umgang mit dem Mahnmal in den 1950er und 1990er Jahren nimmt viel Raum in dem Buch ein, ebenso das politische Klima in diesen Jahren. Mit über 400 Seiten ist es rund zwei Kilogramm schwer – fast symbolisch für das so gewichtige Thema der deutschen Vergangenheit und Gegenwart. Der ehemalige Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Björn Engholm zum Buch: "Eine unglaublich beeindruckende und bewegende Dokumentation! Mehr als ein Buch - ein historisch - literarisches Denkmal ein politischer Weckruf zugleich. Respekt!"

Die Veranstaltung findet auf Einladung des Landesbeauftragten für politische Bildung, des Kulturforums Schleswig-Holstein und des Vereins Mahnmal Kilian statt.

Flandernbunker Kiel, 12. Mai 2022, 19 Uhr, Kiellinie 249. Der Eintritt ist frei. Es wird um eine Spende gebeten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Buchtipp: Michael Legband: Das Mahnmal - 75 Jahre gegen das Vergessen. Verlag Ludwig.   416 Seiten, 21,5 x 28 cm, ca. 380 Abbildungen, ISBN 978-3-86935-412-5, € 34.90

Abbildungen: 1 – Mahnmal Itzehoe (Archiv Michael Legband), 2 + 5 - Mahnmal Itzehoe (© Jens Rönnau), 3 – Gyula Trebitsch (Archiv Michael Legband), 4 – Michael Legband (© Teresa Arnold- Legband)

 

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