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Finissage und Preisverleihung

Sonntag, 11. Juli, 15 Uhr

"War mein Opa Nazi?" - Kunstausstellung im Flandernbunker endet am Sonntag mit Preisverleihung – das Projekt bleibt.

1. Preisträgerin ( 1.000 Euro) der namhaften Jury ist die 22-jährige Valessja Mayid von Groeling

Finissage und Preisverleihung Sonntag, 11. Juli, 15 Uhr im Flandernbunker

Am 1. September 2019, dem internationalen Antikriegstag, wurde die Ausstellung „War mein Opa Nazi?“ im Kieler Flandernbunker eröffnet. Nach fast zwei Jahren wird sie nun nach zweifacher Verlängerung endgültig geschlossen. Dazu wird es am kommenden Sonntag, den 11. Juli um 15 Uhr eine Finissage mit Preisverleihung geben. Die Preisträgerin ist anwesend.

Unter den zehn teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern wurde die beste Arbeit von einer namhaften Jury mit dem Ersten Preis von 1.000 Euro ausgezeichnet. Er geht an die 22-jährige Kieler Künstlerin Valessja Mayid von Groeling für ihre Installation mit Scherenschnitten und Schattenbildern von Fotos ihres Großvaters, der im Zweiten Weltkrieg in Stalingrad gekämpft hatte. Das Preisgeld ist Bestandteil der Förderung der Ausstellung durch die Stadt Kiel im Rahmen des Projektes „Gemeinsam Kiel gestalten“. Ein von der Jury gestifteter Zweiter Preis in Höhe von 450 Euro geht an die ebenfalls aus Kiel stammende Alina Callsen für eine fantasievolle Interpretation der Vergangenheit ihrer eigenen Wohnung. Jurymitglieder waren die Galeristin Ute Brennwald, der Direktor der Kieler Stadtgalerie Dr. Peter Kruska, die Künstlerin Tina Schwichtenberg, der ehemalige Leiter der Gemäldesammlung der Kieler Kunsthalle Dr. Peter Thurmann, die Künstlerin Roswitha Steinkopf und der Direktor der Muthesius-Kunsthochschule Prof. Dr. Arne Zerbst. Erstmals konnte durch Förderung der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein zudem allen Künstler*innen ein Honorar gezahlt werden.

Die Ausstellung nach einer Idee von Vereinsmitarbeiterin und Kuratorin Anja Manleitner war sowohl vom Publikumsinteresse her wie auch mit den inhaltlichen Debatten und Erinnerungsprozessen eines der erfolgreichsten Projekte in der über 25-jährigen Geschichte des Vereins Mahnmal Kilian. Es zeigt eindrücklich, wie über kreative Methoden Wege zur Geschichtsvermittlung gefunden und weiterentwickelt werden können. Hunderte Menschen hinterließen Kommentare in der Ausstellung, Dutzende wandten sich mit persönlichen Rechercheanfragen zu ihrer Familiengeschichte an das Mitarbeiterteam im Flandernbunker. Daher hat der Verein beschlossen, die Ausstellung jetzt zwar zu beenden, das Projekt mit der Stellvertreterfrage „War mein Opa Nazi?“ aber weiterlaufen zu lassen. Damit steht der Verein Mahnmal Kilian mit seinem „Kriegszeugenprojekt“ auch weiterhin Interessierten als Ansprechpartner bei Fragen zur Familienforschung, für Interviews und bei der Unterstützung zum Forschen in anderen Archiven zur Verfügung.

Die Preisträgerin Valessja Mayid von Groeling mit ihrer Installation im Flandernbunker, rechts die Arbeit der Jury-Preisträgerin Alina Callsen. Fotos: Jens Rönnau

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