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Die Affäre Patzig. Ein Kriegsverbrechen für das Kaiserreich?

9. Dezember, 19 Uhr, Flandernbunker

Die Affäre Patzig. Ein Kriegsverbrechen für das Kaiserreich?

Buchvorstellung des Kieler Solivagus Verlags

Gegen Ende des Ersten Weltkriegs, am 27. Juni 1918, wurde die Besatzung eines britischen Lazarettschiffs von deutschen Marinesoldaten gnadenlos im Nordatlantik ermordet. Zunächst hatte der U-Boot-Kommandant Helmut Patzig das gekennzeichnete Lazarettschiff „Llandovery Castle“ möglicherweise unter falschen Vorstellungen versenkt. Statt den Überlebenden zu helfen, feuerte er dann aber auf die Rettungsboote, um seine Tat zu vertuschen. Nur durch Zufall konnten 24 Überlebende mit einem Boot entkommen. Während zwei der beteiligten Soldaten wegen dieses Kriegsverbrechens zu relativ kurzen Gefängnisstrafen verurteilt wurden, entzog sich Patzig durch Flucht. 1930 wurde er gar offiziell amnestiert und im Zweiten Weltkrieg erneut als U-Boot-Offizier eingesetzt. Er wurde nie zur Verantwortung gezogen und starb 1984 hochbetagt im Alter von 93 Jahren.

Anhand von bislang unbekannten Augenzeugenberichten hat der Kolonialhistoriker und Politikwissenschaftler Ulrich van der Heyden diese Geschichte jetzt weiter aufgearbeitet. Sein Buch „Die Affäre Patzig. Ein Kriegsverbrechen für das Kaiserreich?“ ist soeben im Kieler Verlag Solivagus Präteritum erschienen und wird vom Autor im Flandernbunker erstmals vorgestellt. 19,90 €, ISBN 9783947064069

Eintritt frei – Spenden erbeten. Es gelten die aktuellen Pandemieregeln.

Eine Teilnahme über das Internet per Zoom ist ebenfalls möglich - bitte anmelden unter  info@kriegszeugen.de

Abbildungen: Das Hospitalschiff HMHS Llandovery Castle.
Britische Darstellung des Massakers des deutschen U-Bootkommandanten Helmut Patzig am 27. Juni 1918.
Der deutsche U-Bootkommandant Helmut Patzig in Uniform der Kriegsmarine um 1940.

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