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Buchvorstellung und Vortrag

Im April 1945 gab es einen Todesmarsch quer durch Schleswig-Holstein von Hamburg nach Kiel. Eine internationale Gedenkveranstaltung wird dazu am 12. September in Kiel ausgerichtet. Sie musste wegen der Pandemie im letzten Jahr verschoben werden. Im Vorfeld sollen jetzt am 26. August um 19 Uhr die historischen Zusammenhänge und das Buch dazu im Flandernbunker vorgestellt werden.

Einladung durch den Verein Mahnmal Kilian e.V. und die Biografiengruppe Todesmarsch Hamburg-Kiel

Donnerstag, 26. August, 19 Uhr, Flandernbunker Kiel - Buchvorstellung und Vortrag

„Mein Schicksal ist nur eines von Abertausenden“

Etwa 800 Menschen, ausgezehrte Gestalten, kaum mit Schuhwerk und schlechter Kleidung versehen, schleppten sich im April 1945 in mehreren Gruppen unter SS-Bewachung durch Schleswig-Holstein. Es waren deutsche Juden, Widerstandskämpfer und Ausländer, die im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel inhaftiert waren. Weil die alliierten Truppen sich Hamburg näherten, sollten sie eiligst verlegt werden. Ihr Ziel: das Kieler „Arbeitserziehungslager Nordmark“ am Russee. Mehrere Opfer dieses Todesmarschs wurden von ihren Bewachern unterwegs erschossen – wegen Fluchtversuchen oder weil sie zu schwach zum Weitergehen waren. In Kiel erwarte sie die nächste Hölle.

Dem Leid dieser Menschen und den späteren Gerichtsverfahren hat eine Biografiengruppe jetzt ein Buch gewidmet: „Mein Schicksal ist nur eines von Abertausenden“. Neun Biografien sind darin beschrieben. Das Buch wird derzeit entlang des Marschwegs über Kaltenkirchen und Neumünster vorgestellt. Am 26. August ist die Forschergruppe im Flandernbunker zu Gast.

Thomas Käpernick, Historiker und Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen, informiert über die historischen Ereignisse. Wie kamen Juden und Jüdinnen, die 1941 deportiert worden waren, 1945 nach Kiel? Wer waren die anderen Gefangenen und warum wurden noch kurz vor Kriegsende viele von ihnen ermordet?

Annika Kropp, Kiel, gibt Einblicke in die Biografie des französischen Künstlers, Verfolgten und Kollaborateurs Maurice Sachs-Ettinghausen, der auf dem Marsch erschossen wurde.

Dietlind Kautzky, Kiel, stellt die Biografiengruppe Todesmarsch Hamburg-Kiel April 1945 vor. Sie erläutert auch eine internationale Gedenkveranstaltung, die am 12. September in Kiel-Russee stattfindet (s.u.).

Moderation: Dr. Jens Rönnau, Verein Mahnmal Kilian e.V.

Ort: Flandernbunker Kiel - Kiellinie 249, 24106 Kiel. Tel. 0431 – 260 630 9.
E-Mail info@Kriegszeugen.de    www.mahnmalkilian.de
Zeit: 26.8.2021, 19 Uhr

Eintritt frei - Spende erbeten.

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Hinweis und Einladung zur Gedenkveranstaltung am 12. September in Kiel:

Im Gedenken an den Todesmarsch Hamburg – Kiel 1945

Im April 1945 wurden annähernd 800 Häftlinge aus dem Gefängnis Fuhlsbüttel in Hamburg zum „Arbeitserziehungslager Nordmark“ in Kiel-Russee getrieben. Auf diesem Todesmarsch wurden neun Häftlinge von der SS erschossen.

Wir laden Sie hiermit zu einer Gedenkveranstaltung am 12. September 2021 in Kiel ein. Morgens um 11 Uhr möchten wir mit Ihnen eine stille Gedenkfeier am Ort des ehemaligen „Arbeits- erziehungslagers Nordmark“ in Kiel abhalten. Im Anschluss laden wir Sie um 15 Uhr in die Winkelscheune des Freilichtmuseums Molfsee ein zu einer Aufführung des Oratoriums „Anne!

Damit wir klug werden. Das kurze Leben der Anne Frank“. Die Gedenkfeier war für den 19. April 2020 zum 75. Jahrestag des Todesmarsches geplant und musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Wir freuen uns, dass einige Angehörige der damals Verfolgten ihre Teilnahme zugesagt haben.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung des Landes Schleswig-Holstein und mit Unterstützung des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes und des Arbeitskreises zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein statt.

Ihre Teilnahme an der Gedenkveranstaltung würde uns sehr freuen.

Biografiengruppe Todesmarsch Hamburg – Kiel April 1945

Frauke Greuel, Karl Hagemeister, Thomas Käpernick, Dietlind Kautzky

Ablauf: 11 Uhr Gedenkstätte AEL Kiel

Gedenkansprache Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.

Beiträge von Nachkommen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Todesmarsches Verlesung aller uns bekannten 250 Namen der zum Marsch Gezwungenen.

15 Uhr Winkelscheune des Freilichtmuseums Molfsee.

Das Oratorium „Anne! Damit wir klug werden. Das kurze Leben der Anne Frank“ von Marita und Reinhard Grimm wurde 2015 erstmalig mit über 100 Orchestermusikerinnen und -musikern, Chorsängerinnen und -sängern aufgeführt. Zitate aus dem Tagebuch der Anne Frank wechseln sich ab mit der Verlesung von Augenzeugenberichten.

Kontakt: Thomas Käpernick, Kattendorf: tk@kz-kaltenkirchen.de Dietlind Kautzky, Kiel: dietlind.kautzky@posteo.de

In Kooperation mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung Verein Mahnmal Kilian e.V.    -   seit 1995      

Dr. Jens Rönnau-  e-Mail: JensRoennau@Kriegszeugen.de

Flandernbunker - Kiellinie 249 (1933-2014 Hindenburgufer 249)

Tel.: 0431 - 260 630 9 - info@Kriegszeugen.de - www.mahnmalkilian.de

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